Über kurz oder lang wird kein Unternehmen in Deutschland an der Nutzung von E-Fahrzeugen vorbeikommen. Neben einem wirtschaftlich sinnvollen Einführungs- und Nutzungskonzept ist es weiterhin erfolgskritisch, die Mitarbeiter positiv auf diese Innovation vorzubereiten.
Wie häufig bei Einführung von Neuerungen, wird auch die Einführung von E-Fahrzeugen von Mitarbeitern eines Unternehmens kritisch hinterfragt. Dieser Skepsis kann nur mit offener Kommunikation und Aufklärung entgegengewirkt werden. Die Beweggründe des Unternehmens, E-Fahrzeuge einzusetzen sind dabei nicht allein ausreichend, die Bedenken zu entkräften. Es müssen arbeitsplatzbezogene und individuelle Nutzen und Vorteile deutlich herausgestellt und untermauert sowie Nachteile, wo immer möglich, entkräftet werden. Nur so kann das Unternehmen Reibungspunkten bei der Nutzung von E-Fahrzeugen entgegenwirken. In der Folge sollen eine Reihe von kritischen Punkten aufgezeigt und Argumente zur Entkräftung vorgestellt werden.
Reichweite und Ladeinfrastruktur bei der Nutzung von E-Fahrzeugen
Fragen: Insbesondere Mitarbeiter, die mehrheitliche lange Strecken mit dem Firmenfahrzeug zurücklegen, haben Fragen im Hinblick auf eine begrenzte Reichweite der Fahrzeuge und der Verfügbarkeit von Ladestationen. Der Zeitdruck, dem viele Mitarbeiter unterliegen wird ins Feld geführt, da das Laden, im Gegensatz zum ‚normalen Tanken‘ derzeit bei E-Fahrzeugen deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Insbesondere Vielfahrer und Vertriebsmitarbeiter werden auf einen höheren Planungsaufwand und den höheren Zeitaufwand für die Fahrt zum Kunden hinweisen, der die Arbeitszeit, die für den Kunden aufgewandt werden muss, reduziert.
Argumente: Der Hinweis auf den kontinuierlichen Fortschritt bei der Batterietechnologie zeigt, dass die Reichweite von Elektrofahrzeugen kontinuierlich verbessert wird. Darüber hinaus ermöglicht der zügige Ausbau der Ladeinfrastruktur, einschließlich Schnellladestationen, eine stetig bessere Möglichkeit bieten, längere Fahrten in einem zeitlich angemessenen Rahmen durchzuführen. Unternehmensinterne Regelungen, die höheren Zeitaufwand berücksichtigen sind ebenfalls hilfreich und können den Zeitdruck kompensieren.
Es sollte auch darauf hingewiesen werden, dass das E-Fahrzeug mit einem leistungsfähigen Bordcomputer ausgestattet ist, der u.a. Routenplanung, präziser Dokumentation des Energieverbrauch sowie der Dokumentation von Ladestationen auf der Route bietet und so ein effizientes Routenmanagement unterstützt.
Sofern das Unternehmen über eigene Ladeinfrastruktur verfügt, sollte mit den Mitarbeitern gemeinsam besprochen werden, wie diese Ladevorrichtungen möglichst häufig genutzt werden können. Das Laden kann so parallel während der Arbeit am Sitz des Unternehmens erfolgen, spart Zeit und reduziert die Ladekosten, da höhere Preise für das Laden an öffentlichen Tankstellen reduziert werden können.
In manchen Unternehmen wird den Mitarbeitern die Möglichkeit eröffnet werden, die unternehmenseigenen Ladestellen für die privaten E-Fahrzeuge zu nutzen. Hierzu muss das jeweilige Unternehmen allerdings die gesamten Rahmenbedingungen (Messeinrichtungen, Abrechnung der Nutzung, Bewertung der geldwerten Vorteile, …) definieren und einrichten.
Technische Zuverlässigkeit und Wartung bei der Nutzung von E-Fahrzeugen
Fragen: Fragen zur Zuverlässigkeit der Elektrofahrzeuge im Langzeitbetrieb sowie zur Wartung und Reparatur können auftreten. Mitarbeiter fragen sich, ob es ausreichend Support und Service für Elektrofahrzeuge gibt. Vielfahrer und Mitarbeiter, die einen großen Einzugsbereich betreuen, äußern Bedenken, dass bei Pannen nicht alle Kfz-Werkstätten und Pannendienste lizensiert und ausreichend geschult sind, E-Fahrzeuge zu reparieren. Damit wäre die Suche nach Pannenhilfe komplizierter und aufwendiger.
Argumente: Es sollte darauf hingewiesen werden, dass E-Fahrzeuge mit einer deutlich einfacheren Technik ausgestattet sind, weniger von Verschleiß betroffene Bauteile enthalten und somit weniger anfällig sein werden und geringere Wartungs- und Reparaturkosten nach sich ziehen, ein klarer Vorteil für Unternehmen und Mitarbeiter.
Fahrkomfort der E-Fahrzeuge
Fragen: Eingefleischte Fahrer von Verbrennerfahrzeugen stehen der Nutzung von E-Fahrzeugen häufig misstrauisch gegenüber, vermuten mangelnde Leistungsfähigkeit des Motors oder befürchten Einschränkungen ihrer bisherigen Fahrweise.
Argumente: Diese ‚Vorurteile‘ können in der Regel durch Probefahrten entgegengewirkt werden. Nach einer solchen Probefahrt werden diese Vorurteile schnell über Bord geworfen und die geräuscharme Fahrweise, der schnelle Antritt des Motors und der Bordcomputer mit vielen innovativen Funktionen überzeugen die meisten Fahrer vom Komfort der modernen E-Fahrzeuge.
Akzeptanz durch offene interne Kommunikation und Schulung
Es ist wichtig, diese Bedenken der Mitarbeiter ernst zu nehmen und ausreichend Informationen zur Verfügung zu stellen, um ihre Fragen und Zweifel zu klären. Durch Schulungen und Testfahrten können die Mitarbeiter die Vorteile und die Benutzerfreundlichkeit von E-Fahrzeugen selbst erleben. Zudem kann die Bereitstellung von Unterlagen über das Netz von Ladestationen sowie das Vorhandensein von Ladestationen am Arbeitsplatz die Akzeptanz fördern. Je nach Größe des Unternehmens können konkrete Schulungen zur E-Fahrzeugen angeboten werden. Insgesamt sollten die Vorteile von E-Fahrzeugen für das Unternehmen und die Mitarbeiter hervorgehoben werden, um die bekannten Bedenken auszuräumen.
Ein offener Austausch von Erfahrungen zwischen den Mitarbeitern sollte ebenfalls gefördert werden. Multiplikatoren, die E-Fahrzeuge als positive Entwicklung der Mobilität ansehen, können gezielt eingesetzt werden, um von der Effizienz der neuen Fahrzeugtechnologie und den persönlichen Vorteilen für die Mitarbeiter zu überzeugen.
Dragintra geht, im Rahmen des Flottenmanagements für seine Kunden, täglich mit den Fragen der Mitarbeiter zu einer E-Flotte um. Dragintra nutzt die umfangreiche Erfahrung, den passenden Maßnahmenkatalog für die Kunden zu entwickeln und so die Mitarbeiter der Kunden von den Vorteilen einer E-Flotte zu überzeugen.